Prinz-Wilhelm-Brunnen, 1887Dessau, NeumarktAuch für die Stadt Dessau entwarf Bernhard Sehring einen Brunnen, der bisher in keiner Auflistung Erwähnung fand. Naheliegend, dass Sehring auch hier einen Nachweis seines kreativen Könnes hinterließ, denn immerhin lag in Dessau der Beginn seines Bildungsweges, besuchte er dort das Gymnasium und später die Kunstschule. Mit 32 Jahren verwirklichte er auf dem Dessauer Neumarkt gemeinsam mit dem Maurermeister Georg Happach den Prinz-Wilhelm-Brunnen. Die Baronin von Stolzenberg stiftete zur Erinnerung an ihren 1864 verstorbenen Gatten Prinz Wilhelm Waldemar von Anhalt diesen Brunnen, der auch ein Medaillenbildnis des Prinzen trug. Der Anhaltinische Staatsanzeiger Nr. 123 vom 31. Mai 1887 berichtet von der feierlichen Einweihung des Brunnens wie an dieser Stelle nachzulesen ist. Der durch Deutschland reisende Redakteur Karl Emil Franzos schrieb im Jahr 1903 in seinem Buch „Aus Anhalt und Thüringen - Reise- und Kulturbilder” über Dessau, wobei er sich im Gegensatz zu anderen Dessauer Brunnen/Kunstwerken wie folgt lobend äußerte: „Das sieht man an einem anderen Dessauer Kunstwerk, dem sehr hübschen, von Sehring modellierten Prinz-Wilhelm-Brunnen auf dem Neumarkt, in dessen Becken eine ganze Bärenfamilie vergnügt badet und sich mit Wasserstrahlen neckt.” Ansichtskarte aus dem Jahre 1903: Blick von der Johanniskirche auf Dessau - im Vordergrund Sehrings Prinz-Wilhlem-Brunnen
1934 aber fiel der Springbrunnen, von dem es nahezu kein Bildmaterial gibt, den Umbaumaßnahmen zum Opfer, denn heutzutage verläuft dort die neue Kavalierstraße. |