Ein Märchenschloss erwacht wieder
Berliner Unternehmer Rolf Ilmer saniert die Roseburg - Inbetriebnahme der Wasserachse
von Elfi Schurtzmann
Rieder/MZ.Die Roseburg ist aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht. Dafür sorgt der neue Eigentümer. Seit Mai vergangenen Jahres gehört sie dem Berliner Unternehmer Rolf Ilmer, der die Roseburg wieder instand setzen und ihr zu neuem Glanz verhelfen will.
Vor zwei Jahren war der gebürtige Blankenburger wieder einmal mit seiner Frau bei Verwandten im Harz zu Besuch und auch um mal wieder in der Goldbachmühle in Blankenburg nach dem rechten zu sehen. Das Herrenhaus gehörte einst dem Kaffeeröster Büttner aus Halberstadt, dessen Familie 1952/53 enteignet worden ist. Später gehörte es den Buna-Werken, die es bis zur Wende als Kinderferienlager nutzten.
"Auf die Idee, der Roseburg einen Besuch abzustatten, brachten mich Bekannte. Wir haben uns die Anlage angesehen und ich habe mich sofort in die Burg und ihren Park verliebt", gesteht Illmer. Beim Mittagessen in der Gaststätte auf der Burg informierte sich Illmer bei der Wirtin über die Eigentumsverhältnisse. Daraufhin habe er sich mit den Erben in Verbindung gesetzt. Nach etwa einem dreiviertel Jahr zäher Verhandlungen kam es am 20. Juni 2005 zum Kauf, erinnert sich der Investor, der den Park der Öffentlichkeit auch weiterhin zugänglich machen will.
"Es gibt viel zu tun und es wird Jahre dauern, bis die gesamte Anlage saniert ist. Ich schätze, dass sich die Investitionssumme so zwischen sechs und zehn Millionen Euro beläuft", meint der Berliner Unternehmer gegenüber der MZ. Derzeit wird die Wasserleitung, die sich in einem katastrophalen Zustand befindet, erneuert. Die Inbetriebnahme der ehemals so prachtvollen Wasserachse soll noch in diesem Jahr erfolgen. "Das wird eine echte touristische Attraktion, wenn dann das Wasser wieder den Berg hinunter läuft und die Brunnen speist", ist sich Illmer sicher, der selbst mit Hand anlegt.
Im vergangenen Jahr wurde bereits die Heizung erneuert und mit Mitteln der Denkmalpflege die Dächer repariert. Die gastronomische Einrichtung, Pächterin ist Edda Gerlach, hat ganzjährig geöffnet. Die Pension allerdings muss auch weiterhin geschlossen blieben. Grund ist das Fehlen eines zweiten Fluchtweges, weiß Illmer, der selbst von sich sagt, dass die Arbeit sein Hobby ist. Und nicht selten hat sein Arbeitstag 14 Stunden. Beim weiteren Rundgang durch die Anlage bleibt er an den Pfauenvolieren stehen. Im vergangenen Jahr war hier nur ein Pfau zu Hause, jetzt sind es acht, die auch alle geadelt worden sind. Ein Prachtexemplar hört zum Beispiel auf den Namen "Otto von der Roseburg".
Aufgefallen sein wird den Besuchern bestimmt auch das Drehkreuz an der Brücke direkt hinter dem Eingang. Zu rein statistischen Zwecken soll dadurch einen Überblick über die Besucherresonanz gewonnen werden. Denn die scheint ungebrochen.